Erdbeeren waren gestern Abend noch im Kühlschrank, die wir am Samstag beim Bauer gekauft hatten, und mir war klar: bessere Tage werden sie nicht mehr erblicken. Bei der Frage nach der Verwertung kam mir gleich ein Erdbeer-Sorbet in den Sinn. Als ich dann den Kühlschrank öffnete, fiel mein Blick auf den Vorratsbehälter mit der bereits zu mundgerechten Stücken verarbeiteten Ananas. Diese hatte Frau Dorothee ebenfalls am Samstag gekauft, weil es Sonntag selbstgemachte Pizza gab. Und Frau Dorothee liebt Ananas auf Pizza. Man muss sich darüber nicht lange aufhalten. Zu meinem großen Glück hat eine Pizza immer zwei Hälften, die man ja unterschiedlich belegen kann.
Frische Ananas jedoch, das hat Frau Dorothee am Sonntag gelernt, schmeckt unterirdisch schlecht auf Pizza. Ihr fehlt offensichtlich die zuckerige Süße ihrer Schwester aus der Konservendose. Jedenfalls hatte sie nach dem Backvorgang wohl jeglichen Geschmack verloren, und war nur noch entsetzlich sauer. Dies mag eine Warnung sein an alle, die diese besondere Vorliebe teilen.
Aus dem Erdbeer-Sorbet wurde also ein Erdbeer-Ananas-Sorbet. Normalerweise nenne ich ja immer die Zutaten und die zugehörigen Mengen, da dies bisweilen sehr hilfreich beim Nachkochen sein kann. Mit den exakten Mengen kann ich heute aber leider nicht dienen. Gestern Abend war ich im „einfach mal in die Schüssel kippen und schauen was draus wird“ Modus, oder ich hatte einfach keine Lust mehr, noch lange in der Küche zu stehen. Das Ergebnis konnte sich trotzdem sehen lassen. Und schmecken vor allem!
Es war jedenfalls eine Schale mit 500 Gramm Erdbeeren, und eine Handvoll Ananasstücke. Nicht zuviel von der Ananas, denn sie erschlägt sonst das zarte Erdbeeraroma. Alles in den Mixer und auf der höchsten Stufe zu einer möglichst feinen Masse zerkleinern.
Etwas Saccharose (Haushaltszucker) und Glucosesirup dazu, doch nur soviel, dass die natürliche Fruchtsüße nicht überdeckt wird. Zum Ausgleich habe ich die Masse noch mit dem Saft einer Zitrone und einer Orange abgeschmeckt, bis mir das Süße-Säure-Spiel ausgewogen erschien. Noch einmal kräftig durchgemixt und ab damit in die Eismaschine.
Auf irgendwelche Zusätze wie Agar Agar oder Xanthan habe ich dieses Mal völlig verzichtet. Da ich auch mit dem Zucker sehr sparsam war, war die Textur von deutlich wahrnehmbaren Eiskristallen gekennzeichnet. Dies passte aber ausgezeichnet zum sommerlich fruchtig-frischen Charakter des Sorbets, fand Frau Dorothee. Ich konnte ihr nur zustimmen.