Im Netz gibt es Ricotta-Zitronen-Kuchen oder die italienische Originalversion – torta di ricotta al limone – zuhauf, wieso also noch einen weiteren präsentieren? Nun, dieser Zitronen, Polenta & Ricotta Kuchen weist einige Besonderheiten auf, die ihn herausragen lassen aus dem Ricotta-Zitronen-Einerlei.
Beim Surfen durch die Foodblogs dieser Welt auf der Suche nach neuen Inspirationen gibt es diese Rezepte, die einen anspringen wie ein hungriger Floh und nicht mehr loslassen. Ich kenne mich selbst mittlerweile gut genug, dass ich mir meistens den Gefallen tue, diesem Drang instantly nachzugeben, anstatt tagelang zu zaudern und zu hadern. Ich mache mich also umgehend daran, die Zutaten zu besorgen dann das Gericht nachzukochen oder – zu backen. Und genauso erging es mir vor einiger Zeit mit dem Lemon, Polenta & Ricotta Cake von gks.
Dieser Zitronen, Polenta & Ricotta Kuchen ist ein Sommertraum
Präsentiert wird der Zitronen, Polenta & Ricotta Kuchen als süße Versuchung und als perfekte Verschmelzung eines italienischen Käsekuchens und eines weichen Mandelkuchens und trifft mit seinen mandelig-zitronig erfrischenden Aromen genau meinen Geschmacksnerv. Was aber macht diesen Kuchen nun so außergewöhnlich? Eine ganze Menge!
Zum einen ist da die Präsentation: Als Upside-Down-Kuchen werden in die spätere Oberseite kandierte Zitronenscheiben dekorativ eingebacken. Dieser Kuchen ist ein garantierter Eyecatcher auf jedem Kaffeetisch! Es sieht aber nicht nur originell und sehr verführerisch aus, sondern macht auch geschmacklich mächtig was her.
Abseits von der optischen Gefälligkeit hat der Kuchen aber durchaus noch mehr zu bieten. Der hohe Mandelanteil schafft gemeinsam mit dem Ricotta und dem Zitronensirup eine feuchte Krume, die – gut gekühlt – bei sommerlichen Temperaturen angenehm erfrischt und mit seiner samtigen Textur dem Gaumen schmeichelt.
Der Frischekick für deinen Kaffeetisch
Der Clou aber ist der Zitronensirup, mit dem der Kuchen nach dem Backvorgang getränkt wird, um ihm den ultimativen zitronigen Kick zu verpassen. Wichtig ist dabei, dass man damit nicht wartet, bis der Kuchen weitestgehend abgekühlt ist. Wenn du ihn etwa 10 bis 15 Minuten, nachdem du ihn aus dem Ofen genommen hast, mit dem Sirup bepinselst, dann zieht der süße Saft schön in die noch lockere Krume des Kuchens ein.
Lust auf noch mehr Zitronenkuchen?
Dann wirf doch mal einen Blick auf meinen besten Zitronenkuchen der Welt!
Wenn du diesen Zeitpunkt verpasst, dann klappt das nicht mehr so gut. Bedingt durch die hohe Feuchtigkeit – und durchaus gewollt – sitzt der Kuchen recht schnell zusammen und erhält seine „Käsekuchen-Konsistenz“. Die Folge: Der Sirup kann nicht mehr einziehen und bleibt als See auf dem Kuchen stehen. Auch lecker, aber nicht optimal und auch optisch nicht ganz so von Vorteil.
Um dem Kuchen eine hübschere Textur zu verpassen, gibst du zwei Esslöffel Mohnsamen in die Teigmasse. Geschmacklich hat das keine große Auswirkung, optisch dafür aber umso mehr. Der ansonsten einheitlich mandelig-beige Anschnitt des Kuchens wird nun von witzigen schwarzen Punkten durchsetzt und dadurch viel hübscher anzuschauen. Ich habe hier bereits gequetschten Mohn benutzt, das geht auch, ist aber nicht ganz so schick. Eine klare Absage solltest du in jedem Fall fertigen Mohn-Backmischungen erteilen – die bestehen zu einem erheblichen Teil aus nichts als Zucker.
Süßer Genuss ganz ohne Haushaltszucker
Apropos Zucker: Dieser Kuchen dürfte auch all jenen gefallen, die keinen Haushaltszucker mögen und andere Süßungsquellen bevorzugen. Das Rezept kommt nämlich ganz ohne Haushaltszucker aus und wird ausschließlich mit Bienenhonig gesüßt. Und das schmeckt man auch: durch die Melange aus Honig, Zitrone und Mandel wird der Kuchen ein ganz besonderes Geschmackserlebnis.
Die Substitution des Zweifachzuckers mit Honig ist im Übrigen weitestgehend blutzuckerspiegelneutral – aus gesundheitlicher Sicht also nicht weiter erwähnenswert. Zumal mit dem süßen Saft nicht gegeizt wird, braucht die saure Zitrone doch einen süßen Gegenspieler, der es mit ihr aufnehmen kann. Aber sind wir ehrlich: Wer verliert bei einer solchen Gaumenfreude schon einen Gedanken an die Gesundheit und erliegt nicht bereitwillig der süßen Versuchung?
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Das habe ich für meinen Zitronen, Polenta & Ricotta Kuchen verwendet:
- Meine Küchenreibe: die Microplane gehört zur Standardausstattung fast eines jeden Profi- und Hobbykochs. Langlebig und rasiermesserscharf.
- Meine Stielkasserole: schwäbische Qualitätsware aus der Gourmet Plus Linie von WMF
- Mein Santoku: damit bekommst du die feinsten Scheiben von der Zitrone.
- Schneidebrett: die passende Unterlage für das scharfe Messer.
- Springform 28 cm: Beschichtet und – ganz wichtig: auslaufsicher.
- Handrührer: Mit diesem Handrührgerät von Bosch kannst du nichts falsch machen.
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Wer sich nun zu guter Letzt fragt, warum ich kein Wort über die Polenta verliere: das tue ich ja – jetzt. Die Wahrheit ist: Ich hatte keine zuhause und habe stattdessen Grano semola (feiner Weizengrieß) verwendet. Das ist auch italienisch und macht geschmacklich und backtechnisch keinen großen Unterschied. Einzig die Polenta würde dem Kuchen noch eine etwas intensivere gelbe Farbe verleihen.
Rezept für einen Zitronen-Polenta-Ricotta-Kuchen
Zutaten
Für den Kuchen
- 225 g Butter zimmerwarm
- 200 g Honig
- 1 große Bio-Zitrone Zesten und Saft
- 6 Eier Eigelb und Eiweiß getrennt
- 375 g Ricotta
- 225 g gemahlene Mandeln
- 100 g Polenta (Maisgries)
- 2 EL Mohnsamen
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
Für den Honig-Zitronen-Sirup
- 3 EL Wasser
- 4 EL Honig
- 2 Bio-Zitronen
Anleitungen
- Wir bereiten zunächst den Sirup zu. Wasser, Honig und den Saft einer Zitrone in einem Topf erhitzen und gründlich verrühren, bis sich der Honig aufgelöst hat. Währenddessen eine hübsche Zitrone mit einem sehr scharfen Messer in dünne (3 mm) Scheiben schneiden. Die Scheiben in den Sirup legen und noch einige Minuten köcheln. Dann vom Herd nehmen und ziehen lassen.
- Mit einem elektrischen Schneebesen oder einer Küchenmaschine Butter und Honig in einer großen Schüssel 2-3 Minuten lang verrühren. Ricotta, Zitronenschale und -saft hinzufügen, eine weitere Minute schlagen, dann die Eigelb hinzufügen und verquirlen, bis alles luftig und glatt ist.
- Gemahlene Mandeln, Polenta, Mohn, Backpulver und Salz mischen und unter die Ricotta-Ei-Masse rühren.
- Das Eiweiß mit einer Prise Salz in einer separaten Schüssel steif schlagen und unter den Teig heben.
- Den Boden und die Seiten einer 26er oder 28er Springform großzügig einfetten oder (besser!) mit Backpapier arbeiten. Bestreiche den Boden der Springform mit etwas Honig-Zitronen-Sirup und verteile darauf die im Sirup eingelegten Zitronenscheiben. Beachte: das gibt später die Oberseite des Kuchens!
- Den Teig vorsichtig löffelweise auf die Zitronenscheiben in die Springform füllen und schließlich die Oberseite glätten.
- Bei 170 °C 45-50 Minuten backen, bis die Seiten dunkelgolden sind und der Kuchen in der Mitte leicht aufgegangen ist. Stäbchenprobe!
- 10–15 Minuten abkühlen lassen und dann mit einem Messer die Seiten vom Rand der Springform trennen, um sicherzustellen, dass sie sich sauber lösen. Lege einen Servierteller auf den Kuchen und drehe ihn um.
- Führe vorsichtig ein Messer zwischen Kuchen und Springformboden, um sicherzustellen, dass der Boden der Springform gelöst ist, bevor du ihn abnimmst. Hast du mit Backpapier gearbeitet, tust du dich hier deutlich leichter – du kannst es einfach ganz leicht abziehen. Tadaa!! Der Kuchen liegt in seiner ganzen Pracht vor dir. Den restlichen Sirup über den Kuchen träufeln und vor dem Servieren vollständig abkühlen lassen – buon appetito!
Tipps und Tricks
Nährwerte
Hast du den Kuchen nachgebacken?
Dann lass mich doch wissen, wie er dir geschmeckt hat! Hinterlasse gerne unten einen Kommentar und auf Instagram den Tag @cucinaepassionede und den Hashtag #cucinaepassionede.
Lieber Dirk, ich habe den Kuchen nachgebacken und was soll ich sagen? Er war sagenhaft lecker, meine Familie hat ihn beinahe auf einmal weggeputzt. Mir sind nur leider die Zitronenscheiben etwas verrutscht, das nächste Mal muss ich den Teig wohl etwas vorsichtiger in die Backform geben.
Liebe Grüße, Martina
Liebe Martina, hab vielen Dank für dein Feedback und deine Bewertung. Ich gebe den Teig zunächst immer löffelweise auf die Zitronenscheiben, damit sie ja nicht verrutschen. Das wird schon! 🙂
VG Dirk
Lieber Dirk, Danke für den Hinweis Auch dieser Kuchen ist nachbackenswert, ich ahne es. Er steht schon auf dem Plan fürs Wochenende. VG Petra 🙋♀️
Liebe Petra, das ist schön, von dir zu lesen. Viele der „alten“ Weggefährt:innen sind nach 10 Jahren Blogpause ja nicht mehr übrig geblieben. Umso schöner, doch noch welche zu treffen. Ich wünsche dir viel Erfolg beim Nachbacken und bin sehr gespannt auf dein Feedback! 🙂
VG Dirk
Hallo Dirk,
wow, der st wirklich ein Eyecatcher! Liest sich auch vorzüglich.
Bin gerade zufällig über Gourmandise auf Dich gestoßen – Du warst mir irgendwie verloren gegangen. Schön zu sehen, dass es hier immer noch so leckere Sachen gibt!
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
wie schön, dass du mich wieder gefunden hast! 😉 Bei etwa 10 Jahren Blogpause auch kein Wunder, verloren zu gehen. Was ist denn „Gourmandise“ und wie kann man dort auf mich stoßen?
Lieben Gruß Dirk